Die Geschichte der Cloud ist stark mit der Geschichte der Computertechnologie verbunden. Sie hat ihren Ursprung jedoch weit vor der Zeit, bevor wir von Personal Computern und Home Computing sprachen. Damals war für die meisten eine Wolke noch ein Wetterphänomen, das Regen versprach. Das ist sie heute auch noch. Nur hat die Cloud in der Neuzeit eine weitere Bedeutung erhalten.

Das Wichtigste in Kürze:

  • frühe Konzepte des Cloud Computing: Bereits in den 1950er Jahren entwickelte Dr. Herbert R.J. Grosch bei IBM erste Ideen zur Verteilung von Daten und Aufgaben auf viele kleine Recheneinheiten, was die Grundlage für die heutige Client-Server-Architektur bildet.
  • technologische Meilensteine: Die Entwicklung von Mikroprozessoren und Glasfaserkabeln in den 1970er Jahren ermöglichte höhere Rechenleistungen und schnellere Datenübertragungen, was die Vernetzung von Personal Computern und die Entstehung des Internets vorantrieb.
  • Aufkommen des Internets und der Cloud-Dienste: Mit der Freigabe des Internets 1991 durch das CERN und der Einführung des Hypertext Transfer Protocols (HTTP) wurde der Datenaustausch zwischen Computern vereinfacht, was den Weg für moderne Cloud-Dienste ebnete.

Der Beginn der Cloud

Begonnen hat alles in den 1950er Jahren als Idee bei IBM. Dr. Herbert R.J. Grosch kreiert die ersten Gedankenmodelle, die die Zusammenhänge der heutigen Datenwolke beschreiben: Die Verbindung von Geschwindigkeit und Kosten sowie die Verteilung der Daten und Aufgaben von wenigen großen auf viele kleine Recheneinheiten. Daraus sollte später die Client Server Architektur entstehen.

Darauf baute Dr. John McCarthy weiter auf. Für ihn ist sicher, dass die Rechenzentren weit mehr sein werden, als schnöde Datenbanken. Er geht schon in den 1960ern davon aus, dass sie öffentliche und gesellschaftliche „Versorgungseinrichtungen“ sein werden. Darin zeigt sich bereits ein Phänomen, was gerade aktuell besonders wichtig ist: Die Cloud, als Mittel der Zusammenarbeit, hat auch eine gesellschaftliche Komponente.

Die Geschichte der Cloud ist auch die Geschichte des Chips

Der Weg von der Idee zur Realität war jedoch nur mit Entwicklungen in der Hardware möglich. Denn ohne die nötige Rechenleistung und die Bandbreite bei den Datenverbindungen war an Collaboration, Datenspeicherung oder Datensynchronisation nicht zu denken. Es ähnelte ein bisschen einem Kraftwerk ohne Kabel zur Steckdose.

Zwei Erfindungen sollten diese Probleme lösen: der Mikrochip und das Glasfaserkabel. Mit den ersten in Serie gefertigten Mikrochips von Intel wurde die Rechenleistung bedeutend kleiner und günstiger. Das ebnete in den 1970ern den Weg für heutige Giganten der Cloud Services wie Microsoft und Apple. Anfang der 1980er schlug die Geburtsstunde des ersten reinen Personal Computer. Das bedeutet für Firmen nun erste Rechner für Arbeitsplätze, die vernetzt werden müssen. Diese greifen auf das Rechenzentrum des Unternehmens zu. Die klassische Client Server Architektur wird realisiert. Zu Anfang jedoch nur innerhalb einer Organisation. Durch die Glasfasertechnik später dann auch zwischen Organisationen und ganzen Kontinenten.

Das Internet als nächster logischer Schritt

Parallel zu den technischen Entwicklungen wird am ARPAnet gearbeitet. Dem Vorläufer des heutigen Internet. Dies sollte zu Anfang lediglich einige US-amerikanische Universitäten miteinander verbinden. Die Auswirkungen auf die Zukunft der IT und selbst der Menschheit waren damals schlicht undenkbar.

Doch legten die Entwickler hier bereits die Grundsteine für das heutige Cloud Computing  und die Geschichte der Cloud würde ohne ARPAnet jäh enden. Programmierer entwickelten und testeten Protokolle, Regeln und Topologien. Dabei erfanden sie quasi nebenbei die E-Mail, als Mittel der Kommunikation im Datennetz. 1991 war es dann soweit und das für alle zugängliche Internet wird aus der Wiege gehoben. Die CERN Institut gibt es offiziell frei.

Das Internet und der Datenaustausch

Ab jetzt überschlagen sich förmlich die Ereignisse. Ein Protokoll spielt dabei eine wichtige Rolle: das Hypertext Transfer Protocol oder kurz http. Noch heute ist es der Anfang einer fast jeden Internetadresse. Der Datenaustausch zwischen verschiedenen Computern hat sich damit vereinfacht. Der nächste Schritt ist also nicht nur Daten auszutauschen, sondern auch Services, wie zum Beispiel Softwareanwendungen oder erste Online Speicher. Die Abkürzung „aaS“ für „as-a-Service“ wird geprägt.

In Deutschland sind in den 1990ern die BTX Dienste der Deutschen Telekom Beispiel für die ersten Gehversuche. Onlinebanking ist auch ein Vertreter dessen. Ab 2004 nimmt dann das Netz wie wir es heute kennen Form an und alles andere ist Geschichte. 2004 startet Facebook und die anderen Branchengrößen folgen.

Erst 2009 durch die NSA Affäre um Edward Snowden kommt es zu einer Zäsur. Auf einmal stehen Datensicherheit, Privatsphäre, Datenschutz der personenbezogenen Daten und die Ende zu Ende Verschlüsselung im Mittelpunkt. Bis heute existieren dafür keine befriedigenden, globalen Lösungen und Ergebnisse.

Das Internet der Dinge

Mit dem Internet der Dinge oder auch Internet of Things (IoT) schreitet die Entwicklung jedoch unaufhaltsam voran, ohne auf Antworten zu warten. Cloud Computing wird damit in der Zukunft immer unabhängiger vom Nutzer und die Geschichte der Cloud schreibt sich durch die vernetzten „Dinge“ von selbst.

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