Denken wir ein paar Jahre zurück, wie wir früher Musik gehört oder Computerspiele gespielt haben, kommen uns Kassetten, Walkmans, CD-ROM und SD-Karten in den Sinn. Vinyl-Platten haben es geschafft, sie hatten ein Comeback. Musikliebhaber laufen heute in die Plattenläden und bringen verstaubte Plattenspieler zum Laufen. Doch wie sieht es mit Disketten aus, die ab den 70ern eingesetzt wurden? Sind die kleinen Datenträger völlig ausgestorben oder wird es womöglich ein Revival geben?

Das Wichtigste in Kürze:

  • historische Bedeutung der Diskette: Die Diskette, auch bekannt als Floppy Disk, war ein flexibler magnetischer Datenträger, der in den 1970er Jahren eingeführt wurde und bis in die frühen 2000er Jahre weit verbreitet war. Sie ermöglichte den einfachen Austausch und die Speicherung von Daten zwischen Computern.
  • Nostalgie und Sammlerinteresse: Trotz ihrer obsoleten Technologie erleben Disketten ein gewisses Revival, insbesondere unter Technik-Enthusiasten und Sammlern, die die Ästhetik und den Retro-Charme dieser Datenträger schätzen.
  • Einsatz in Nischenbereichen: In einigen spezialisierten Branchen, wie der Stickerei oder in bestimmten industriellen Anwendungen, werden Disketten weiterhin verwendet, da ältere Maschinen oft auf dieses Speichermedium angewiesen sind.

Disketten – so funktionieren die historischen Datenträger

Disketten sind magnetische Datenträger, die aus flexiblen Kunststoffscheiben bestehen und von einem rechteckigen und tragbaren Plastikgehäuse umschlossen werden. Die Hülle besteht meistens aus einem flexiblen Kunststoff, der das Speichermedium vor Kratzern oder weiteren Beschädigungen schützt.

Das Schreiben sowie das Lesen von Informationen findet durch das Diskettenlaufwerk statt. Hier berührt ein Schreib- bzw. Lesekopf die enthaltene, magnetisierte Kunststoffscheibe. Durch die Richtungsänderung der magnetischen Ladungen im Laufwerk, die als Flusswechsel bezeichnet werden, können Informationen abgespeichert und später auch gelesen werden.

Grundsätzlich ähneln die kleinen Speicherträger der Funktionsweise einer Festplatte, da sie auch aus magnetischem Material, wie zum Beispiel Eisenoxid, bestehen.

Jedes Speichermedium enthält einen Schreibschutz, der als eine Art Kerbe oder auch Schutzloch meist an der rechten, obere Ecke zu sehen ist. Dieser verhindert, dass Daten ungewollt geändert oder sogar gelöscht werden können.

Ein Einblick in die Speicherkapazitäten der Diskette

Anfang der 70er Jahre wurden die ersten Disketten-Laufwerke verkauft. Eine Weile lang wurden die kompakten Datenträger für PCs eingesetzt, um Software zu installieren, Dokumente auszutauschen oder sogar komplette Betriebssysteme einzurichten. Aufgrund der erschwinglichen Preise nutzten viele Privatpersonen die kleinen, praktischen Datenspeicher und die dazugehörigen Laufwerke für ihre PCs.

Im Laufe der Zeit wurden sie jedoch von Medien, wie CDs, DVDs und vor allem auch USB-Sticks abgelöst. Das liegt zum einen an der schnelleren Datenübertragung, aber auch an den deutlich höheren Speicherkapazitäten.

Als Standard hatte sich ein Format von 3,5 Zoll (ca. 9 cm) etabliert. Mit dieser Größe entstand die sehr gängige Speicherkapazität von 1,44 MB. Es gab aber auch eine Reihe anderer Formate. Werfen Sie einen Blick auf die möglichen Speicherkapazitäten:

  • 8“ -> 1 MB

  • 5,25“  -> 1,2 MB

  • 3“ -> 180 KB

Weitere Formate, wie zum Beispiel 2“, 3,25 “ oder auch 4“ konnten sich nie durchsetzen.

Nostalgisch klein wirken die Speichergrößen, wenn man an unsere heutigen USB-Sticks denkt. Zum Vergleich: Unsere aktuellen USB-Sticks, die auf dem Markt verkauft werden, haben typische Speichergrößen von 8GB, 16GB, 32GB, 64GB oder auch 128GB und mehr.

Warum wird die Diskette auch Floppy Disk genannt?

Im Jahre 1969 schaffte der Erfinder und Computerpionier Alan Shugart einen Durchbruch mit der sogenannten „Floppy Disk“. Hier handelte es sich um eine 8 Zoll große Diskette, die gemeinsam mit einem Diskettenlaufwerk verwendet werden konnte. Anfangs hatte sie eine Speicherkapazität von 180 KB und später 1 MB.

Da sie besonders biegsam war, wurde sie auch Floppy genannt. Denn Floppy kann auch mit flexibel, weich oder auch als „wabbelige Scheibe“ übersetzt werden. Das unterscheidet sie auch von einer „Hard disk“ bzw. einem Festplatten-Laufwerk, bei dem die Informationen auf feste und sich rotierende Scheiben geschrieben werden.

Daraufhin wurden noch weitere Floppy Disks in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Speicherkapazitäten entwickelt, wie zum Beispiel eine 5,25 Zoll Floppy Disk mit 1,2 MB und eine 3,5 Zoll Floppy Disk mit bis zu 1,44 MB Speicherkapazität. Der Grund für die kleineren Maße, aber gleichzeitig höheren Speicherkapazitäten, liegt in der Optimierung der Materialien. Sie enthielten bessere magnetische Eigenschaften und somit eine größere Speicherdichte.

Gibt es ein Comeback?

Mit 1,4 MB glänzt der kleine Datenträger nicht gerade. Denn wirklich hoch sind die Speicherkapazitäten und Möglichkeiten zur Verwendung nicht. Außerdem behaupteten einige Hersteller zwar, dass die kleinen Speichermedien eine Lebensdauer bis zu 100 Jahren hätten. In der Realität zeigte sich allerdings, dass sie nur circa 30 Jahre überdauern.

Eine Weile gab es Überlegungen, die Speichermedien in der Musik-Branche einzusetzen. Allerdings eignen sie sich nicht besonders für die Musikwiedergabe. Da es keine speziellen Abspielgeräte gab, war meist der Weg über ein Laufwerk im Computer nötig. Zudem überzeugte die Tonqualität nicht.

Durch das kleine Format von nur 1,44 MB eignen sich die Disketten bzw. die Floppys demnach eher als nostalgischer, kleiner Blickfang in einem Regal oder als Ausstellungsstück in einem Museum, das an aufregende Zeiten mit vielen technischen Neuerungen erinnern lässt. Die Diskette bzw. die Floppy Disk ist damit vermutlich kein Speichermedium der Zukunft.