Mit einem Terminalserver integrieren Unternehmen ein modernes Prinzip der elektronischen Datenverarbeitung. Durch die sich dahinter befindliche Technologie entsteht ein ausfallsicheres Netzwerk als Arbeitsumgebung für mehrere Clients. Doch wie funktionieren Terminalserver und welche Vorteile hat diese Server-Architektur? Erfahren Sie hier mehr darüber.

Entstehung von Terminalservern

Der Begriff des Terminalservers kam erstmals 1984 in Verbindung mit den ersten grafischen Benutzeroberflächen auf, dem X Windows System für die Unix-Großrechner. Durch diese Technik wurde die Ausgabe von Grafiken auf Computerbildschirmen möglich. Neu war insbesondere die Möglichkeit, Ausgaben des Hosters an entfernte Terminals oder Clients zu senden. Die zentrale Steuereinheit der Host-Rechner wurde demnach vermehrt als Terminalserver bezeichnet. So war eine flexiblere Nutzung der IT-Ressourcen möglich. Doch was ist heute unter dieser Terminologie zu verstehen?

Im Laufe der Jahre änderte sich die Bedeutung des Begriffes. Wenn heute von Terminalservern die Rede ist, dann ist damit primär Software gemeint, die auf einem zentralen Server installiert ist. Dieser Host stellt mehreren Benutzern bestimmte Anwendungen über ein Netzwerk bereit. Hier handelt es sich jedoch lediglich um grafische Informationen. Terminalserver besitzen somit eine Nähe zu Internet- und Cloud-Anwendungen, die ebenfalls als zentralisierte Programme gelten.

Wie funktioniert ein Terminalserver?

Der Host ist ein leistungsfähiger Server, auf dem sich Software und Daten verarbeiten und speichern lassen. Über Clients können mehrere Benutzer an digitalen Endgeräten auf dem gleichen Server arbeiten. Dabei ist es allen Usern möglich, auf die identischen Anwendungen zuzugreifen, ohne dabei die Software lokal auf den jeweiligen Rechnern zu installieren.

Es eröffnet sich eine Session, sobald ein Benutzer den Zugriff auf den Terminalserver anfordert. Im Anschluss daran übernimmt der Host die komplette Verarbeitung der Daten, während die Clients lediglich die grafische Umsetzung übernehmen.

Prinzipiell lässt sich heute fast jedes digitale Endgerät als Client verwenden. Dazu zählen auch Smartphones oder Tablets. Voraussetzung ist, dass die Client-Software auf dem Gerät installiert werden kann. Daraus ergibt sich die grundlegende Systemarchitektur eines Netzwerkes, die aus drei wichtigen Komponenten besteht.

  1. Server-Hardware: Auf diesem Kern-Server werden die Ressourcen zentral gehostet.
  2. Netzwerkprotokoll: Das Remote-Desktop-Protokoll ermöglicht das Übertragen der Daten zwischen dem Host und dem Client.
  3. Terminalserver-Client-Anwendung: Dieses Programm baut die Verbindung zum Server auf und muss dementsprechend auf jedem Endgerät installiert sein.

Lizenzierung und Kosten für Terminalserver

Jeder Client, der auf den Host zugreifen möchte, benötigt dafür eine entsprechende Lizenz. Meist ist darüber hinaus auch eine Grundlizenz für den zentralen Server erforderlich. Dieser Server übernimmt die Funktion als entscheidende Verwaltungsinstanz für die Endgeräte. Bei den Lizenz-Programmen handelt es sich beispielsweise um Windows-Betriebssysteme oder Microsoft Office. Die Lizenz-Modelle lassen sich in zwei Varianten unterscheiden:

  • Gerätelizenzen
  • Nutzerlizenzen

Bei der Gerätelizenz erhalten beliebig viele Nutzer einen Zugriff auf die Host-Leistungen, aber nur über einen bestimmten Computer. Dies ist sinnvoll, wenn sich mehrere Anwender einen Computer teilen. Nutzerlizenzen gelten hingegen unabhängig der Endgeräte für eine bestimmte Person. Dieses Modell ist von Vorteil, wenn der Zugriff auf Dienste sowohl vom Computer als auch über das Smartphone erfolgt. Beim Verbindungsaufbau zwischen Terminalserver und Client werden die Lizenzierungen bei jeder Session erneut überprüft.

Neben den Lizenzkosten für die bereitgestellte Software benötigen Anwender eine Hardware-Lösung mit ausreichend Rechenleistung. Hinzu kommen Kosten für die Instandhaltung und die Wartungsarbeiten für die IT-Strukturen. Um technischen Problemen vorzubeugen, ist es ratsam, zusätzlich Backup-Lösungen und Schutzsoftware zu integrieren. Schließlich ist auch ein gutes Zugriffskonzept notwendig, um eine sichere Rechtevergabe und ausreichend Datenschutz zu gewährleisten. Auch hierfür können weitere Kosten anfallen.

Vorteile und Nachteile der Terminalserver

Terminalserver haben in der Praxis sowohl ihre Stärken als auch Eigenschaften, die sich in einer bestimmten IT-Struktur bei einzelnen Anwendungen als Nachteil erweisen.

Vorteile

Flexibilität: Durch Terminalserver ist weltweit ein Zugang zu den spezifischen IT-Infrastrukturen eines Unternehmens möglich. Außerdem besteht jeweils freie Wahl beim Endgerät und Betriebssystem (Windows oder Linux), mit dem einzelne Anwender auf die Server-Umgebung zugreifen.

Kosteneffizienz: Das Remote-Konzept mit spezifischen Lizenzierungen erspart einem Unternehmen oft unnötige Kosten. Außerdem sorgen Thin-Clients für faire Abrechnungsmodelle.

IT-Sicherheit: Umfassende Sicherheitskonzepte und Backup-Lösungen sind leicht in Terminalserver-Umgebungen zu integrieren, weil die zu verarbeitende Daten nur innerhalb dieser internen Strukturen bleiben.

Nachteile

Kompatibilität: Leider werden nicht durchweg alle gängigen Softwareprogramme von jedem Terminalserver unterstützt. In solchen Fällen hat das Modell für ein Unternehmen wenig Sinn.

Einheitlichkeit: Wenn die genutzten Clients sehr unterschiedliche Software-Lösungen unterstützen, kann es sich schwierig gestalten, die Anforderung in einer zentralen Instanz zu integrieren.

Einen Terminalservers zu integrieren, lohnt sich insbesondere, wenn Unternehmen an mehreren Standorten aktiv sind. Ebenso verhält es sich, wenn Mitarbeiter mobil oder im Außendienst arbeiten. Der Vorteil von Terminalservern zeigt sich auch, wenn in einer Firma mit vielen verschiedenen Geräten und Betriebssystemen gearbeitet wird. Die Größe des Unternehmens ist dabei weitgehend irrelevant.

Terminalserver und TeamDrive

Der gesamte Funktionsumfang von TeamDrive lässt sich auf Terminalservern und virtuellen Desktop-Umgebungen nutzen. Dadurch ist es möglich, Ordner und Dateien über den TeamDrive-Speicherplatz mit anderen Geräten zu synchronisieren. Der entscheidende Unterschied zu den vielen kostenfreien Cloud-Anbietern sind die hohen Sicherheitsstandards von TeamDrive. Der Datenaustausch findet mit TeamDrive immer Ende-zu-Ende verschlüsselt statt und ist zudem DSGVO-zertifiziert.

Mit Cloud-Diensten aus deutschen Rechenzentren erfüllt TeamDrive die höchsten Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit. Dementsprechend ist TeamDrive die perfekte Ergänzung zu Terminalserver-Architekturen, wenn der Anspruch auf zuverlässige Sicherheit maßgebend ist.