Metadaten sind ein fester Bestandteil in der Informationstechnologie und für das Cloud Computing. Mehr über die Bedeutung und Nutzung von Meta-Angaben erfahren Sie in diesem Artikel.

Was sind Metadaten?

Bei Metadaten handelt es sich um strukturierte Daten, die Informationen zu anderen Dateien wie Fotos, Texte oder Webseiten beinhalten. Sie dienen dazu, große Mengen von Daten besser zu verwalten und einfacher zu indexieren. Meta-Hinweise enthalten Information über andere Daten. Dadurch werden große Datenmengen besser sortiert und sind somit schnell auffindbar. Zahlreiche Anwendungen in der Informationstechnologie produzieren und speichern solche Hinweise. Für Nutzer sind solche zusätzlichen Informationen jedoch häufig schwer auffindbar, weil sie im Hintergrund erfasst und gespeichert werden.

An einem Beispiel lässt sich gut darstellen, was Metadaten sind und welche Funktion sie übernehmen. In einer Bibliothek befinden sich tausende Bücher, deren Inhalt die Daten sind. Wird in diesen Daten nach einer konkreten Information gesucht, wäre das möglich, indem alle Bücher gelesen werden. Die passende Information lässt sich jedoch auch anders finden. Die Meta-Angaben der Bücher geben Aufschluss darüber, welche Werke überhaupt eine Relevanz für die Suche besitzen. Im Fall der Bücher gehören der Titel oder Schlüsselwörter mit Seitenzahlen zu den Meta-Hinweisen.

Arten von Metadaten

Grundsätzlich lassen sich Meta-Informationen in drei Arten unterscheiden:

  • technische Metadaten

  • beschreibende Metadaten

  • administrative Metadaten

Technische Metadaten enthalten Informationen, wie das Dateiformat oder die Auflösung bei einem Bild. Beschreibende Metadaten beziehen auf den Titel einer Datei, Schlagwörter oder kurze Erläuterungen des Inhalts. Administrative Metadaten geben Auskunft über Lizenzen oder Urheberrechte von Daten.

Meta-Informationen können in Formaten hinterlegt sein.  Mehr als 20 existieren davon. Bekannte Beispiele für Metadaten-Formate sind Dublin Core, um Dokumente und Objekte im Internet zu beschreiben sowie das Exchangeable Image File Format (Exif). Dieses Format bietet Zusatzinformationen in Bild-Dateien digitaler Kameras. Zudem sind Meta-Informationen auch direkt in Dateien gespeichert.

Beispiele für die Verwendung von Meta-Angaben

Meta-Informationen werden in fast allen Bereichen des Alltags verwendet. Obwohl sie zum Standard digitaler Datensätze gehören, wissen die wenigsten Menschen etwas über Metadaten. Die folgende Übersicht gibt einen Einblick, wo und in welcher Form die strukturierten Informationen vorkommen.

Meta-Angaben in digitalen Bildern

Aufgenommene Fotos einer Digitalkamera erhalten automatisch Metadaten im Exif-Format. Es handelt sich um technische Hinweise, die bestimmte Informationen speichern. Dazu zählen  beispielsweise Angaben wie das Aufnahmedatum, die Brennweite oder die Blende. Mit einer Software ist es Nutzern möglich, die Metadaten zu löschen oder manuell anzupassen. Fotografen können die ergänzenden Angaben erweitern und einen Namen, eine Motivbeschreibung oder den Standort hinzufügen. Eine ähnliche Verwendung von Meta-Informationen existiert bei digitalen Musikdateien oder Videodateien. In beiden Fällen sind die Metadaten im mp3-Format oder mpg-Format in der Datei gespeichert.

Meta-Angaben in der Statistik

In der Statistik gelten alle Daten als Meta-Information, die nicht unmittelbar den Inhalt der statistischen Daten ausdrücken. Dabei spielt es keine Rolle, ob die statistischen Daten als Mikro- oder Makrodaten vorliegen. Beispiele für Makrodaten in der Statistik sind der Name des Instituts, das Umfragen erstellt, oder Beschreibungen von betrieblichen Abläufen.

Meta-Angaben im Online-Marketing

Suchmaschinen crawlen permanent das Netz und erstellen Meta-Informationen für einzelne Webseiten. Die Daten unterstützen die Suchmaschinen dabei, Inhalte im Web zu bewerten, zu kategorisieren und virtuell zu speichern. Bei einer Suchanfrage werden dann Metadaten und Suchintention der User verglichen, um jeweils passende Suchergebnisse zu präsentieren. Webmaster besitzen die Option, auf ihren Seiten ebenfalls bestimmte zusätzliche Angaben zu hinterlegen. Sie markieren dadurch Inhalte und Themen, damit Suchmaschinen verstehen, worum es auf einer Webseite geht. In diesem Bereich gehören Meta-Informationen zu einem wichtigsten Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Die Metadaten befinden sich als Metatags direkt im HTML-Code einer Internetseite. Tools helfen bei der Integration der Daten in den Code. Dadurch sind die Informationen nicht für User zu sehen, weil die Daten im Code existieren, aber nicht als Seiteninhalt angezeigt werden. Die einzigen sichtbaren Metadaten im Online-Marketing sind der Meta-Title oder Title-Tag sowie die Beschreibung. Sie werden den Nutzern als SERP-Snippet in den Suchergebnissen angezeigt. Mit Hilfe der sichtbaren Meta-Angaben erkennen Anwender das Thema des Contents. Der Inhalt der ergänzenden Angaben wirkt sich auf Rankings und die Click-Through-Rate aus.

Metadaten in der Cloud

Durch die zunehmende Digitalisierung von Unternehmen steigt auch die zu verarbeitende Datenmenge an. Eine sinnvolle Datenstruktur ist Basis dafür, Daten effizient zu speichern, zu verwalten und zu verarbeiten. Zusätzlich können Daten und Datenbanken jederzeit auf Grundlage der hinterlegten Meta-Angaben analysiert werden.

Beim Cloud Computing ist es möglich, alle Meta-Angaben losgelöst von den inhaltlichen Daten zentral zu speichern. Die Verwaltung von Metadaten in einer Cloud erfolgt unabhängig von den eigentlichen Dateien (Dokumente, Videos, Fotos). Dadurch lassen sich zusätzliche Angaben entweder auch in der Cloud oder lokal speichern. Ein Zugriff ist von unterschiedlichen Datenquellen möglich, sowohl innerhalb einer Abteilung, eines Unternehmens oder einem Verbund aus mehreren Partnern. Bei Bedarf ist es kein Problem, von überall diese Informationen abzurufen.

Wichtig ist bei der Speicherung von Metadaten in Clouds das Thema der Datensicherheit. Durch individuelle Regeln lassen sich für Anwender konkrete Zugriffsrechte erstellen, sodass jederzeit Kontrolle darüber besteht, wer auf die zusätzlichen Angaben zugreift. Zum Aspekt der sicheren Daten gehört auch, dass nur Nutzer mit Zugriffsrechten weitere Meta-Informationen ergänzen oder für neue Anwender freigeben können.

Bei TeamDrive werden Metadaten wie Datei- oder Ordnerbezeichnungen immer verschlüsselt. Zudem ist nicht einsehbar, wer in der Cloud mit anderen Personen vertrauliche Dokumente austauscht. Meta-Informationen sind wertvoll und wichtig. Allerdings unterliegen diese Angaben ebenfalls dem Datenschutz. Sie müssen deshalb sparsam im Detail und für jeden Anwendungsfall individuell und abgestimmt eingesetzt werden.

Wie werden Metadaten gespeichert?

Um Metadaten zu speichern, haben Anwender verschiedene Optionen. Beispielsweise ist es ein Weg, die Meta-Informationen direkt im Dokument unterzubringen. In einem Buch stehen der Name des Autors, das Erscheinungsjahr und die ISBN meist auf den ersten Seiten. Auch Metadaten in einem HTML-Dokument werden häufig im Header einer Internetseite hinterlegt.

Andere Speicherorte sind Nachschlagewerke, Verweise oder Glossare. Hier werden Metadaten von den anderen Inhalten getrennt, wobei häufig ein Verweis auf den Ort der Daten erfolgt. Bei Computerdateien befinden sich die Metadaten in den Attributen der Datei. Auch im Dateinamen von Bildern oder anderen Daten wie Musik oder Videos ist üblicherweise der Dateityp mit enthalten.

Sicherheitsaspekte von gespeicherten Meta-Informationen

Metadaten sind hilfreiche und wichtige Ergänzungen zu gespeicherten Daten in einer Cloud. Sie beinhalten jedoch genauso potenzielle Risiken und Sicherheitsprobleme. Viele Cloud-Anbieter werben damit, vertrauliche Daten durch Verschlüsselung zu übertragen und zu speichern. Dabei erwähnen sie allerdings nicht, dass die Metadaten dieser Dateien in der Cloud von den meisten Anbietern nicht verschlüsselt werden.

Als Beispiel lässt sich Facebook nennen. Das Unternehmen spricht bei seinem Messenger-Dienst WhatsApp von einer Ende-zu-Ende verschlüsselten Kommunikation. Die erzeugten Metadaten in den Chats können Facebook und deren Kunden nutzen. Das Unternehmen weiß, wer wann und mit wem per Messenger kommuniziert. Die Metadaten entstehen durch Ortsangaben, externe Verlinkungen sowie andere Informationen, sodass Facebook darüber Bescheid weiß.

Aus diesen Angaben lassen sich Profile und Informationen ableiten, ohne die Inhalte selbst zu kennen. Andere Metadaten wie die Benennung von Ordnern und Dateien können dagegen Inhalte von verschlüsselten Dokumenten nachvollziehbar machen. Speichert jemand ein Dokument mit dem Namen „Kündigung Mitarbeiter Max Mustermann“ in OneDrive oder versendet es per E-Mail, ist es intern für Systemadministratoren im Unternehmen möglich, daraus wertvolle Schlüsse zu ziehen, obwohl der Inhalt der Datei verschlüsselt bleibt.