In der Geschäftswelt spielt bei Software-Unternehmen der Kunde die wichtigste Rolle. Plattformen für Entwickler unterstützen deren Arbeit, um schnell nutzerfreundliche Programme bereitstellen zu können. Eine Variante dafür sind Cloud-Umgebungen, die als Platform as a Service (PaaS) den Entwicklern einer Software zur Verfügung stehen. Hier erfahren Sie mehr über die Merkmale, Typen und Anwendungsbereiche von PaaS-Lösungen.

Das Wichtigste in Kürze:

Definition von Platform as a Service (PaaS): PaaS ist ein Cloud-Computing-Modell, das Entwicklern eine Plattform zur Verfügung stellt, um Anwendungen zu erstellen, zu testen und bereitzustellen, ohne sich um die zugrunde liegende Infrastruktur kümmern zu müssen.

Vorteile von PaaS: Durch die Nutzung von PaaS können Unternehmen Entwicklungszeiten verkürzen, Kosten reduzieren und von skalierbaren Ressourcen profitieren, was die Effizienz und Flexibilität in der Softwareentwicklung erhöht.

Anwendungsbereiche von PaaS: PaaS eignet sich besonders für die Entwicklung von Web- und mobilen Anwendungen, die Integration von Daten und Diensten sowie die Unterstützung von agilen Entwicklungsprozessen.

Was bedeutet Platform as a Service?

Platform as a Service oder abgekürzt PaaS ist Teil eines Modells im Cloud Computing. PaaS übernimmt hierbei die Funktion als Plattform zwischen der Cloud-Infrastruktur und der Cloud-Anwendung. Doch was genau bedeutet das? Im Schichtenmodell der Cloud-Services werden Rechenleistungen, Speicher und Netzwerke (Infrastructure as a Service) so erweitert, dass mit Hilfe von Programmierung eine effiziente Umgebung für die Entwicklung und Ausführung einer Software entsteht.

Dadurch ist es Programmierern möglich, den Code einer neuen Software direkt in der Cloud zu schreiben, zu dokumentieren und zu testen. Im Vergleich dazu führen bei einem Liefermodell auf der Basis von Software as a Service (SaaS) die Nutzer eine fertige Webanwendung bereits aus. Beide Liefermodelle, SaaS und PaaS, stehen eng in Beziehung, weil das Feedback von Anwendern eines SaaS-Dienstes bei der Entwicklung von PaaS hilft.

Vorteile von Platform as a Service

Die Nutzung von Plattformen als Umgebung zur Entwicklung von Programmen durch kollaboratives Arbeiten hat viele Vorteile. PaaS-Services wurden populärer, als mehrere PaaS-Anbieter ab 2010 die ersten Cloud-Dienste starteten.

Das Wachstum von Cloud-Diensten führte dazu, dass die effektive Verteilung von IT-Ressourcen in Unternehmen immer größere Bedeutung erlangten. Hier kamen virtuelle Maschinen und Clouds zum Einsatz, um Umgebungen in bestehende IT-Strukturen zu integrieren und so zu gestalten, dass es möglich wurde, darüber Anwendungen zu programmieren. Einheitliche Tools und agile Prozesse erleichterten und beschleunigten so die Entwicklung von Software.

Der größte Vorteil von Platform as a Service ist die schnelle Produktentwicklung, da keine eigene Anschaffung und Verwaltung von Infrastruktur nötig ist und Kapazitäten nicht blockiert werden. Interessant ist dieser Vorzug für schnell wachsende IT-Unternehmen, die permanent dabei sind, neue Anwendungen für das Web zu programmieren.

Doch es existieren weitere Vorteile, die eine PaaS-Lösung für Unternehmen interessant macht.

Skalierbarkeit: PaaS-Umgebungen lassen sich wie andere Cloud-Anwendungen schnell und flexibel erweitern oder auch reduzieren. Mit wenig Aufwand kann auf Bedürfnisse der Anwender reagiert werden, um die passende Größe für eine Plattform bereitzustellen.

Integrierte Entwicklungsumgebung: PaaS hat den Vorteil, dass sich externe Anwendungen über die Cloud einfach integrieren lassen. Ebenso ist es möglich, mehrere Systeme zu verknüpfen.

Kosten: Unternehmen, die sich beständig entwickeln, erhalten durch Platform as a Service die Gelegenheit zum Wachsen, ohne ständig ihr System neu und kostenintensiv anzupassen. Über eine monatliche Pauschale werden die Server, Tools sowie innovative Funktionen, also die komplette Umgebung zum Programmieren, als kalkulierbarer Kostenfaktor bereitgestellt.

PaaS: Nachteile einer Entwicklungsplattform

Dennoch gilt das Prinzip für IT-Abteilungen, die Vorteile und Nachteile von PaaS genau abzuwägen. Als Nachteil ist der fehlende Einfluss auf die Konfiguration, Anpassung und auf Updates der Plattform zu nennen. Diese Aufgaben verantwortet der Service-Provider einer PaaS-Lösung. Ebenso schwerfällig ist es, neue Funktionen für die Plattform bereitzustellen, weil diese Option dem Provider vorbehalten ist, der teilweise eigene Strategien verfolgt.

Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass der PaaS-Dienstleister seinen Service nicht mehr anbieten kann, beispielsweise aufgrund einer Insolvenz. Dann droht der Verlust der kompletten Arbeitsumgebung. Als problematisch einzuordnen ist der Umstand, bei größeren Projekten den Quellcode zu transformieren, etwa bei einem Umzug. Der Code muss dann vollständig migriert werden, doch beim Wechsel einer Plattform ist die Übernahme nicht immer komplett möglich.

Was sind Paas-Provider?

Zu den bekanntesten Cloud-Anbietern mit einer PaaS-Lösung gehören Microsoft Windows Azur, force.com von Salesforce und die Google App Engine. Provider stehen vor der Herausforderung, abhängig vom Modell der Programmierung die skalierbare Lösung für eine Software asynchron aufzubauen. Parallel dazu müssen die Anbieter durchweg eine hohe Ausfallsicherheit gewährleisten. Um diesen Leistungsanspruch zu erfüllen, betreiben sie mehrere Instanzen gleichzeitig.

PaaS-Provider bieten den Zugang zur Plattform entweder über eine eigene Public Cloud an oder verknüpfen die Systeme des Auftraggebers über eine Hybrid-Cloud mit den PaaS-Angeboten. Während beispielsweise die Google-Cloud bereits den Zugang für Endverbraucher bewerkstelligt, konzentrieren sich andere Anbieter vornehmlich auf Geschäftskunden.

Überblick der PaaS-Varianten

Cloud Computing hat sich weltweit durchgesetzt. Dadurch haben sich auch unter den PaaS-Angeboten verschiedene Formen einer Platform as a Service-Umgebung herausgebildet. Die meisten PaaS-Lösungen beschränken sich lediglich darauf, eine skalierbare Entwickler-Plattform für den Betrieb von Cloud-Anwendungen bereitzustellen. Doch es existieren weitere Varianten von PaaS-Diensten:

Application PaaS (aPaaS): Diese Form konzentriert sich auf eine Cloud-Umgebung für geschäftliche Anwendungen, die mit einer programmierten Schnittstelle erreicht oder eingebunden wird. Ein Beispiel für aPaaS sind Terminverwaltungen.

Integration and Governance PaaS (iPaaS): Dieser Typus ist fähig, unterschiedliche Cloud-Programme nahtlos zu verbinden, um Daten in einem rechtlichen und faktischen Rahmen zu synchronisieren. iPaaS organisiert demnach eine Zusammenarbeit zwischen diversen heterogenen Software-Anwendungen.

Communication PaaS (cPaaS): Diese PaaS-Variante stellt die Funktion der Kommunikation in den Fokus. In einer Oberfläche im Browser lassen sich verschiedene Kommunikationskanäle für mobiles Messaging verwalten und nutzen.

Offenes PaaS: Bei dieser Art existieren keine Vorgaben für die Art der Programmiersprache, das Datenbank-System oder das Betriebssystem. So entsteht eine offene Plattform für neue Anwendungen. Besser bekannt sind sie als Open-Source-Lösungen, die von einer starken und transparenten Entwickler-Community profitieren. Eine der bekanntesten Plattformen für Open Source ist Cloud Foundry.

Anwendungsbereiche für Platform as a Service

Die Anwendungsbereiche für Servicemodelle als Platform as a Service gestalten sich sehr unterschiedlich. Viele Unternehmen schauen sich den Markt für Cloud Computing inzwischen sehr genau an. Sie verfolgen damit das Ziel, maßgeschneiderte und einfache Applikationen zu finden, die als Grundlage für die eigenen Entwicklungen dienen und zum Betriebserfolg beitragen.

Master Data Management: Ein solches Einsatzszenario ist für Enterprise-Unternehmen sehr wichtig. Hierbei werden kritische Daten wie beispielsweise Richtlinien und Standards übersichtlich und bereinigt zusammengefasst. Über moderne MDM-Technologien stellen PaaS-Provider die Dokumente in einer umfassenden Datenmanagement-Plattform in Echtzeit bereit.

Business Analytics: Technologien, die cloud-basiert Business Analytics betreiben, unterstützen fortschrittliche Datenanalysen in einem Unternehmen. Diese Anwendungen von Cloud Computing-Services unterstützen dabei, sämtliche Zahlen eines Unternehmens effizient untersuchen, überwachen und auswerten zu können.

Business-Process-Management: Geschäftsprozesse sowie deren Organisation und Struktur lassen sich mit PaaS-Tools schnell und einfach erstellen und anpassen. Die Abbildung von neuen oder verbesserten Abläufen ist mittels Drag-and-Drop direkt in einer Cloud anschaulich modellierbar.

Internet der Dinge: Eine zukunftsweisende Technologieplattform ist das Internet der Dinge. Vernetzte Maschinen und Geräte tauschen über spezifische Systeme ihre Daten aus, sodass völlig neue Geschäftsmodelle und Lösungsansätze in der IT-Welt entstehen. Sensoren und smarte Objekte unterstützen Verfahren, mit denen über das Internet und Clouds kommuniziert werden kann.

Ein besonderer Anwendungsbereich für PaaS ist die App-Entwicklung per Baukastenprinzip für mobile Geräte. Dadurch lassen sich auch ohne Kenntnisse der Programmierung mit einem App-Builder in der Cloud eigene Anwendungen für iOS oder Android erstellen. Die fertigen Einzelteile einer App werden über das Prinzip der Plattform zu einer finalen Webanwendung zusammengestellt. Der jeweilige PaaS-Anbieter stellt dafür einfache und übersichtliche Inhaltselemente zur Verfügung.

Platform as a Service und TeamDrive

Unternehmen ist zu empfehlen, die Angebote führender Anbieter für PaaS zu vergleichen und die passende PaaS-Lösung für den angestrebten Zweck zu wählen. Zu achten ist insbesondere auf die IT-Infrastruktur und die Compliance-Anforderungen, die von diesen Anbietern für Projekte bereitgestellt werden. Die IT-Services von TeamDrive lassen ich über API-Schnittstellen ebenso in einer PaaS-Umgebung nutzen.